Gärtnern ist für viele ein Ausgleich zum hektischen Alltag – doch wer selbst schon einmal ein größeres Gartenprojekt geplant oder umgesetzt hat, weiß: Ohne Struktur wird’s schnell chaotisch. Hier kommt der BEM-Prozess ins Spiel – ein Konzept aus der Welt des Business Engineering, das sich überraschend gut auf den Gartenalltag übertragen lässt.
Was ursprünglich für die Wirtschaft und Industrie entwickelt wurde, bietet auch im privaten Bereich – ob Garten, Terrasse oder Gewächshaus – wertvolle Denkstrukturen. Der BEM-Prozess hilft, Projekte durchdacht zu planen, zu strukturieren und effizient umzusetzen. Und das ganz unabhängig davon, ob es um ein Hochbeet, eine Bewässerungsanlage oder eine komplette Gartengestaltung geht.
Was ist der BEM-Prozess?
Der BEM-Prozess (Business Engineering Model) ist ein systematisches Vorgehensmodell zur Gestaltung komplexer Prozesse. Ursprünglich stammt er aus der Betriebswirtschaft und Digitalisierung. Seine Stärke liegt in der klaren Trennung von:
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Strategie
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Prozessen
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Systemen
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Technik
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Organisation
Was auf den ersten Blick technisch klingt, lässt sich wunderbar auf alltägliche Planungsfragen im Home- und Gartenbereich anwenden – vom Gartenteich bis zur Solarbeleuchtung.
Wie der BEM-Prozess im Garten hilft
Mit dem BEM-Prozess gehst du strukturiert an deine Projekte heran. Du überlegst zuerst, was du erreichen willst (Ziel), dann wie du dorthin kommst (Prozess), und womit du es umsetzt (Technik, Werkzeuge, Systeme). So sparst du Zeit, Geld – und Nerven.
Hier ein paar typische Einsatzbereiche im Garten:
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Bau eines Hochbeets mit Bewässerung
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Planung eines naturnahen Gartens
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Automatische Lichtsysteme für Wege oder Beete
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Umgestaltung eines Gartenbereichs (Terrasse, Kräuterecke, Kompoststation)
Gartenprojekte mit & ohne BEM-Prozess
Ohne BEM-Prozess | Mit BEM-Prozess |
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Spontane Ideen, ohne klaren Plan | Zielsetzung: Was will ich mit dem Projekt erreichen? |
Fehlkäufe, doppelte Materialien | Strukturierter Material-Check und genaue Bedarfsanalyse |
Chaos bei der Umsetzung | Durchdachte Prozessschritte (z. B. Reihenfolge beim Bau des Hochbeets) |
Frust durch Zeitverzug oder Budgetüberschreitung | Realistische Zeit- und Budgetplanung von Anfang an |
Fehlende Nachhaltigkeit | Nachhaltige Entscheidungen durch systematische Planung |
Praxisbeispiel: Ein Hochbeet mit System
Ein klassisches Beispiel: Du willst ein Hochbeet bauen.
Statt sofort Holz zu kaufen, hilft dir der BEM-Prozess, das Ganze durchdacht anzugehen:
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Ziel definieren: Was soll im Hochbeet wachsen? Wie hoch? Für wen?
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Prozesse planen: Reihenfolge von Materialbesorgung, Aufbau, Befüllung, Bepflanzung.
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Systeme & Technik wählen: Wird eine Bewässerung integriert? Mit Zeitschaltuhr?
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Ressourcen & Tools festlegen: Wer hilft mit? Welche Werkzeuge sind nötig?
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Umsetzung strukturieren: Arbeitsschritte einteilen, Pufferzeit einplanen, Abfall minimieren.
Mit dem BEM-Prozess bist du nicht nur effizienter, sondern hast auch mehr Freude am Ergebnis – weil alles greift und funktioniert.
Vorteile des BEM-Prozesses im Garten
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✅ Klare Planung und weniger Stress
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✅ Geringere Materialverschwendung
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✅ Besseres Zeitmanagement
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✅ Mehr Nachhaltigkeit
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✅ Mehr Erfolgserlebnisse beim Gärtnern
Der BEM-Prozess ist nicht nur ein Konzept für Manager – sondern auch für alle, die mit Herz und Verstand gärtnern wollen.
So setzt du den BEM-Prozess in deinem Gartenprojekt um
🗹 Ziel definieren: Was willst du mit dem Projekt erreichen?
🗹 Ist-Situation erfassen: Was ist schon vorhanden, was fehlt?
🗹 Planungsschritte notieren: In welcher Reihenfolge soll gearbeitet werden?
🗹 Materialien & Werkzeuge festlegen: Was brauchst du genau?
🗹 Zeit & Budget einplanen: Wie viele Stunden, welches Kostenlimit?
🗹 Umsetzung starten – mit klarer Struktur
🗹 Nachjustieren & dokumentieren: Was lief gut, was kannst du verbessern?
Systematisch gärtnern – so geht’s
Du musst kein Ingenieur sein, um systematisch zu gärtnern.
Der BEM-Prozess hilft dir, Gartenideen wie ein kleines Projekt zu behandeln – übersichtlich, schrittweise, erfolgreich.
📌 Planung spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld & Nerven.
Starte mit einem klaren Ziel – ob mehr Ertrag, weniger Aufwand oder ein schönerer Rückzugsort. Dann baust du deinen Weg dorthin – ganz entspannt, aber mit Plan.
🔍 Der BEM-Prozess fragt nicht: „Was brauche ich als Nächstes?“
Sondern: „Was ist der beste nächste Schritt?“
💧 Du willst ein Bewässerungssystem?
Dann denke zuerst: Wo liegt das Ziel? Welche Pflanzen brauchen wie viel Wasser? Wo kommt die Technik zum Einsatz?
🌿 Du planst eine neue Sitzecke?
Dann überlege: Wer soll dort sitzen? Wie oft? In welcher Tageszeit? Welche Materialien passen?
Mit Struktur wächst’s besser.
Nicht nur die Pflanzen – sondern auch deine Zufriedenheit beim Gärtnern.
Tipp: BEM-Prozess = Flexibel denken, strukturiert handeln
Du musst den BEM-Prozess nicht dogmatisch anwenden – er ist kein Korsett, sondern ein flexibles Werkzeug. Gerade bei kreativen Projekten wie Gartengestaltung oder DIY-Projekten auf dem Balkon hilft er, die eigene Vision in klare Schritte zu übersetzen.
Ob du ein Regenwassersystem installieren willst, eine Wohlfühl-Ecke mit Kräutern planst oder dein Gartenhaus modernisieren möchtest – der BEM-Prozess unterstützt dich dabei, mit System zu gestalten statt nur zu improvisieren.
Mehr Ordnung im Grünen mit dem BEM-Prozess
Dein Garten ist dein Rückzugsort – aber auch ein kleines Projektzentrum. Warum nicht das Beste aus beidem verbinden? Der BEM-Prozess gibt dir genau die Struktur, die du brauchst, um dein Gartenprojekt sinnvoll zu planen und effizient umzusetzen.
Bild: DiedovStock, Smole, Joshua Resnick/stock.adobe.com
❓ FAQ – Der BEM-Prozess im Garten
Was ist der BEM-Prozess überhaupt?
Der BEM-Prozess (Business Engineering Model) ist ein strukturierter Ansatz zur Planung und Umsetzung von Projekten. Er hilft, Ziele zu definieren, Prozesse zu planen und die passenden Systeme und Werkzeuge sinnvoll einzusetzen – ursprünglich in der Wirtschaft, aber auch ideal für den privaten Bereich, wie z. B. im Garten.
Warum eignet sich der BEM-Prozess auch für Gartenprojekte?
Weil er hilft, Ideen greifbar zu machen, Planungslücken zu vermeiden und Projekte effizient umzusetzen. Gerade im Garten – wo viele Projekte aus mehreren Schritten bestehen – bringt der BEM-Prozess Struktur und Klarheit.
Brauche ich technisches Wissen, um den BEM-Prozess zu nutzen?
Nein. Der BEM-Prozess lässt sich einfach und ohne Fachkenntnisse anwenden. Du brauchst lediglich ein wenig Planungslust und die Bereitschaft, deine Gartenideen systematisch anzugehen.
Welche typischen Gartenprojekte profitieren vom BEM-Prozess?
Zum Beispiel:
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Hochbeet-Planung
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Bewässerungssysteme
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Terrassenbau oder Umgestaltung
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Kompostsystem einrichten
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Gartenbeleuchtung installieren
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Balkon- oder Urban Gardening-Projekte
Wie beginne ich mit dem BEM-Prozess in meinem Garten?
Starte mit diesen Schritten:
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Ziel festlegen
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Bestehende Bedingungen prüfen
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Arbeitsschritte planen
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Werkzeuge & Ressourcen bestimmen
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Umsetzung realistisch terminieren
Du kannst auch unsere Checkliste im Artikel als Vorlage nutzen.
Ist der BEM-Prozess nicht zu kompliziert für kleine Projekte?
Ganz im Gegenteil! Gerade bei kleinen Projekten wie einem Mini-Kräuterbeet oder einem selbstgebauten Pflanzregal hilft der BEM-Prozess, Zeit zu sparen und Fehler zu vermeiden – und das ganz ohne Stress.