19/04/2025

Die häufigsten Stolperfallen beim Immobilienverkauf

Beratung zur Immobilienbewertung mit Hausmodell

Die Immobilienbewertung spielt beim Hausverkauf eine zentrale Rolle – trotzdem wird sie oft unterschätzt. Wer ein Haus verkauft, hat in der Regel nur wenig Erfahrung damit und trifft Entscheidungen aus dem Bauch heraus oder nach veralteten Vorstellungen. Genau das kann allerdings teuer werden. Eine falsche Einschätzung des Werts, emotionale Preisvorstellungen oder eine schlechte Präsentation führen schnell zu finanziellen Verlusten oder langen Verkaufszeiten. Wer die typischen Fehler kennt, kann sie gezielt vermeiden – und sorgt für einen zügigen, marktgerechten Verkauf. Der Beitrag zeigt die häufigsten Stolperfallen beim Immobilienverkauf und liefert Lösungen, bevor der erste Besichtigungstermin ansteht.

Unrealistische Preisvorstellungen

Einer der häufigsten Fehler beim Hausverkauf ist eine emotionale oder unrealistische Preisansetzung. Eigentümer orientieren sich oft an persönlichen Erinnerungen oder an Wunschvorstellungen – nicht aber am tatsächlichen Marktwert. Das führt dazu, dass Immobilien über Wochen oder Monate online stehen, ohne Resonanz. Je länger eine Immobilie am Markt ist, desto skeptischer werden potenzielle Käufer. Häufig muss der Preis dann schrittweise gesenkt werden, was Verhandlungsspielräume unnötig vergrößert. Eine professionelle Bewertung, die Zustand, Lage, Ausstattung und aktuelle Marktlage berücksichtigt, ist daher unverzichtbar. Wer den Wert objektiv ermitteln lässt, hat bessere Chancen auf einen fairen, schnellen Verkauf. Die Einschätzung durch Makler, Gutachter oder digitale Tools kann zusätzlich verglichen werden, um sich abzusichern.

Immobilie mit Verkaufsschild im Vorgarten

Fehlende Vorbereitung der Unterlagen

Viele Verkäufer unterschätzen, wie wichtig vollständige und gut strukturierte Unterlagen sind. Kaufinteressenten erwarten Grundrisse, Energieausweis, Flurkarte, Grundbuchauszug, Baupläne und Nachweise zu Modernisierungen. Fehlen diese Dokumente oder sind sie veraltet, verzögert sich der Verkaufsprozess unnötig – oder Interessenten springen ganz ab. Auch Banken fordern diese Unterlagen für die Finanzierung, was bei Zeitdruck zu Problemen führen kann. Es lohnt sich, frühzeitig eine vollständige Verkaufsmappe zusammenzustellen. Diese sollte digital und in Papierform griffbereit sein. So können Rückfragen schnell beantwortet werden, was Vertrauen schafft und Professionalität signalisiert. Eine gut vorbereitete Dokumentation macht oft den Unterschied zwischen Interesse und Absage.

✅ Checkliste: Verkaufsstart richtig vorbereiten

Themenbereich Was vor dem Verkaufsstart erledigt werden sollte
Marktanalyse Vergleichbare Immobilien im Umkreis prüfen, realistische Preisspanne festlegen
Objektunterlagen Energieausweis, Grundriss, Flurkarte, Bauunterlagen und Modernisierungsnachweise sammeln
Sichtbare Mängel Kleinreparaturen erledigen, unschöne Stellen beseitigen, Fassade und Eingangsbereich prüfen
Immobilienfotografie Räume aufräumen, gut ausleuchten, hochwertige Fotos (möglichst vom Profi) erstellen
Exposé erstellen Sachliche Beschreibung mit Details zu Zustand, Lage, Ausstattung und Besonderheiten schreiben
Zielgruppe definieren Vorab überlegen: Wer könnte sich für das Objekt interessieren (z. B. Familien, Paare, Kapitalanleger)?
Verkaufsstrategie Direktverkauf oder über Makler? Zeitrahmen, Verhandlungsgrenzen und Notartermine festlegen
Online-Auftritt planen Plattformen auswählen, Anzeigeformate prüfen, Texte und Bilder passend aufbereiten
Kommunikation vorbereiten Rückrufzeiten festlegen, Anfragen zügig beantworten, Besichtigungstermine gut koordinieren

Unprofessionelle Präsentation der Immobilie

Ein weiterer Stolperstein ist die mangelhafte oder unpassende Präsentation des Objekts. Dunkle Fotos, unaufgeräumte Räume oder schlechte Lichtverhältnisse schrecken viele Interessenten direkt ab. Der erste Eindruck entsteht heute fast immer online – und entscheidet, ob überhaupt eine Besichtigung stattfindet. Wer selbst fotografiert, sollte auf Perspektive, Bildqualität und Helligkeit achten. Noch besser ist der Einsatz professioneller Immobilienfotografen. Auch die Beschreibung sollte sachlich, vollständig und ansprechend sein – ohne Übertreibungen oder fehlende Informationen. Home Staging, also das gezielte Vorbereiten von Räumen für den Verkauf, kann zusätzlich helfen, das Potenzial der Immobilie zu zeigen. Eine gute Präsentation weckt Emotionen, ohne zu täuschen.

Emotionale Bindung als Verkaufsbremse

Viele Eigentümer verkaufen Immobilien, mit denen sie persönliche Erinnerungen verbinden – ein Elternhaus, ein langjähriges Eigenheim oder ein geerbtes Objekt. Diese emotionale Nähe kann dazu führen, dass Mängel übersehen oder Kritik als Angriff verstanden wird. Das blockiert objektive Entscheidungen und verlangsamt den Prozess. Wer Abstand gewinnt, kann rationaler mit Kaufinteressenten umgehen und besser verhandeln. Es hilft, sich klarzumachen, dass der Verkauf nicht das Ende der Geschichte ist – sondern ein neuer Abschnitt für beide Seiten. Professionelle Begleitung durch Makler oder Berater kann helfen, den emotionalen Druck zu reduzieren. Auch ein realistischer Zeitplan für die Übergabe schafft Klarheit und beugt Konflikten vor.

Warum eine fundierte Immobilienbewertung entscheidend ist

Wer ein Haus verkaufen möchte, trifft auf einen dynamischen, aber auch anspruchsvollen Immobilienmarkt. Die Preisentwicklung variiert stark zwischen den einzelnen Städten. Eine professionelle Immobilienbewertung Freiburg berücksichtigt diese Unterschiede und vermeidet typische Fehleinschätzungen, etwa durch Vergleiche mit nicht vergleichbaren Objekten. Eigentümer sollten nicht allein auf Online-Rechner oder Schätzungen von Bekannten setzen. Regionale Gutachter oder erfahrene Makler bieten fundierte Marktanalysen, die Lage, Zustand, Ausstattungsmerkmale und aktuelle Nachfrage einbeziehen. Wer sein Objekt zu hoch ansetzt, verliert Zeit – wer zu niedrig ansetzt, verschenkt Vermögen. Gerade in einem sensiblen Markt wie Freiburg ist eine neutrale Wertermittlung oft der erste und wichtigste Schritt für einen erfolgreichen Verkauf. Sie schafft Klarheit, stärkt das eigene Verhandlungspotenzial und hilft, den richtigen Käufer zu finden.

🎤 Interview: Verkaufsrealität aus erster Hand

Michael Lange ist unabhängiger Immobilienberater mit über 15 Jahren Erfahrung im Privatverkauf von Wohnimmobilien.

Was erleben Sie bei Erstverkäufern immer wieder?
„Viele unterschätzen den Aufwand. Es ist nicht damit getan, ein paar Bilder hochzuladen und auf Interessenten zu warten. Gerade beim ersten Verkauf ist oft keine klare Strategie erkennbar.“

Welche Fehler kosten am meisten Geld?
„Ein zu hoher Einstiegspreis schreckt ernsthafte Käufer ab. Wenn die Immobilie zu lange online steht, wird sie uninteressant. Preisreduktionen im Nachhinein wirken oft wie Verzweiflung.“

Was wird bei der Immobilienbewertung oft übersehen?
„Viele richten sich nach Vergleichsobjekten, ohne die Unterschiede in Zustand, Ausstattung oder Lage genau zu analysieren. Eine fundierte Bewertung spart später Diskussionen.“

Wie wichtig ist der erste Eindruck bei Besichtigungen?
„Extrem wichtig. Das Bauchgefühl entscheidet in den ersten Minuten. Ein gepflegter Außenbereich und ein aufgeräumter Flur sagen mehr als viele Worte.“

Wie kann man als Privatperson souverän verhandeln?
„Mit Vorbereitung. Wer seine Schmerzgrenze kennt und auf typische Argumente eingeht, wirkt sicher. Emotionalität sollte man aus dem Prozess möglichst heraushalten.“

Würden Sie eher zum Verkauf mit oder ohne Makler raten?
„Das hängt von der Situation ab. Wer Zeit, Marktkenntnis und ein Netzwerk hat, kann auch allein verkaufen. Wer das nicht mitbringt, spart mit einem Makler oft am Ende Geld und Nerven.“

Welche Rolle spielt das Exposé heute noch?
„Eine große. Es ersetzt das Verkaufsgespräch im ersten Schritt. Ohne klare Angaben, gute Bilder und einen strukturierten Text wird eine Immobilie leicht übersehen.“

Gibt es aktuelle Trends beim Hausverkauf?
„Käufer achten immer mehr auf Energieeffizienz und Sanierungsbedarf. Immobilien mit Potenzial werden gesucht – aber sie müssen realistisch bewertet sein.“

Was ist Ihr wichtigster Rat an Verkäufer?
„Nicht überhastet handeln. Planung und Ehrlichkeit zahlen sich aus. Wer offen kommuniziert und professionell auftritt, verkauft schneller und besser.“

Hausverkauf mit Schluessel und Modellhaus

Kein Plan für Preisverhandlungen

Viele Verkäufer haben keine klare Vorstellung davon, wie weit sie preislich entgegenkommen wollen – oder sie gehen zu hart in die Verhandlung. Beides kann den Deal platzen lassen. Käufer erwarten in der Regel Spielraum, aber kein beliebiges Nachgeben. Wer den Angebotspreis bewusst leicht über dem Zielpreis ansetzt, hat mehr taktische Flexibilität. Gleichzeitig sollte die Schmerzgrenze intern klar definiert sein. Auch Argumente für oder gegen bestimmte Preisforderungen sollten vorbereitet werden: Zustand, Ausstattung, Investitionen, Umfeld. Wer souverän und nachvollziehbar verhandelt, schafft Vertrauen. Ein zu harter oder zu emotionaler Auftritt dagegen schreckt Käufer oft ab.

Abschluss mit Weitblick

Ein erfolgreicher Immobilienverkauf beginnt nicht mit der Anzeige, sondern mit klaren Zielen, guter Vorbereitung und professioneller Unterstützung. Wer typische Fehler kennt und vermeidet, hat mehr Kontrolle über Preis, Tempo und Ablauf des Verkaufs. Dabei ist die neutrale Bewertung des Objekts genauso wichtig wie die Präsentation und Kommunikation mit Interessenten. Kleine Details entscheiden oft über Erfolg oder Misserfolg. Emotionen sind erlaubt – solange sie nicht die Strategie bestimmen. Wer sich gut vorbereitet, verkauft besser und stressfreier.

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