07/02/2025

Raus aus der Einsamkeit – Wie Sie Bindungsangst überwinden

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Als Bindungsangst wird die Furcht eines Menschen vor einer festen Beziehung bezeichnet. Viele Menschen leiden daran. Mit psychologischer Hilfe können sie jedoch lernen, die Bindungsangst zu überwinden.

Wie entsteht Bindungsangst?

Die Ursachen sind vielfältig. Oft liegen die Ursachen in der Kindheit in einer gestörten Beziehung zwischen Eltern und Kind. Entweder kümmerten sich die Eltern nicht genug um ihr Kind oder sie waren zu fürsorglich und erstickten das Kind geradezu mit ihrer Aufmerksamkeit (Helikoptereltern). Auch wenn eine Beziehung unter traumatischen Umständen endet (geliebter Partner stirbt oder wird beim Fremdgehen erwischt), kann das eine Bindungsangst auslösen.

Woran erkennt man Bindungsangst?

Personen mit Bindungsangst haben meist keine engen Freunde und wenig soziale Kontakte. Sie bewerten Arbeit oder Hobby höher als eine Beziehung. Charakteristisch ist auch ein häufiger Partnerwechsel. Sobald die Rede auf Zukunftspläne kommt (Verlobung, Heirat, Kinder) wird die Beziehung abgebrochen. Verabredungen werden häufig nicht eingehalten. Kommt das Gespräch auf Angelegenheiten, bei denen es um eine längerfristige Bindung geht, entwickeln an Bindungsangst leidende Personen Symptome von Unbehagen wie Herzklopfen, Schweißausbrüche oder Beklemmung.

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Was tun bei Bindungsangst?

Zunächst einmal ein paar Worte zur Beruhigung. Das Problem ist keine psychische Störung, sondern ein Schutzmechanismus des Geistes, der die Person vor Enttäuschungen bewahren soll. Mit etwas Übung ist es möglich, die Bindungsangst zu überwinden. Betroffene sollten sich zuerst fragen, ob sie das überhaupt möchten. Es gibt Menschen, die es vorziehen, als Single zu leben und ihre Freiheit genießen.
Allerdings sehnen sich viele Menschen, die an Bindungsangst leiden, nach einem Partner. Der Wunsch kann in Erfüllung gehen, wenn der Partner eingeweiht wird. Betroffene müssen den ersten Schritt tun, ihre Scheu überwinden und dem Partner von ihrer Bindungsangst erzählen. Wenn er oder sie mit Liebe und Verständnis reagiert, kann die Überwindung der Bindungsangst klappen Dazu ist viel Taktgefühl und Geduld notwendig. Auf Betroffene sollte kein Druck aufgebaut werden. Es wäre zum Beispiel falsch, davon zu reden, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen oder auch nur Pläne für einen gemeinsamen langen Urlaub zu machen. Besser ist es, sich spontan zu treffen und zusammen Sachen zu unternehmen, die beiden Spaß machen. Dadurch wird eine Beziehung mit positiven Dingen assoziiert. Verabredungen sollten nicht lange im Voraus getroffen werden, sondern eher spontan erfolgen.
Wer an Bindungsangst leidet, hat meistens auch ein geringes Selbstwertgefühl.

Betroffene Personen sollten sich Ziele setzen, die sie erfüllen können. Dadurch stärken sie ihr Selbstwertgefühl. Der Partner kann den Prozess durch Lob und Zärtlichkeiten unterstützen und positiv auf den Betroffenen einwirken. Eine Hilfe durch einen Paartherapeuten oder einen anderen Spezialisten ist in der Regel nicht erforderlich. Der Schritt empfiehlt sich nur, wenn das Leben durch die Beziehungsangst massiv beeinträchtigt wird.

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